Magdeburg vor Erstklässler-Rekord

Die Stadt Magdeburg plant den Ausbau der Schulen. Doch die Schülerzahlen steigen schneller, als die Stadt bauen kann.

Volksstimme 09.02.2018 – Martin Rieß

Magdeburg l Zwar liegen die Zahlen der Sterbefälle in Magdeburg nach wie vor über denen der Geburten. Doch ein Blick auf fehlende Kitaplätze und in die Statistik zeigt: Längst gibt es wieder mehr Nachwuchs in Magdeburg. Das hat in den kommenden Jahren spürbare Folgen für die Schullandschaft. Wie die Volksstimme berichtete, sollen alte Schulstandorte wiederbelebt werden und neue aufgetan werden.

Dabei drängt die Zeit, wie ein Blick auf die Prognosen für die Schulanfänger der kommenden Jahre zeigt. Im Entwurf zur vorgezogenen Schulentwicklungsplanung aus der Stadtverwaltung gehen die Fachleute von 1939 Einschülern im dieses Jahr beginnenden Schuljahr aus. Herausgerechnet sind aus dieser Gruppe bereits jene, die Schulen in freier Trägerschaft besuchen möchten.

Höhepunkt zum Schuljahr 2023/24 erwartet

Einen Höhepunkt der Zahlen der Erstklässler erwartet die Verwaltung für das Schuljahr 2023/24 mit 2434 Mädchen und Jungen. Danach, so die Prognose, werde die Zahl der Einschüler wieder leicht zurückgehen, sich aber auf einem Wert über dem aktuellen einpendeln.

Für volle Klassen sorgt dabei nicht allein die gesteigerte Freude der Magdeburger, Nachwuchs zu zeugen. Die Stadtverwaltung hat auch eine gestiegene Zahl an sogenannten Verweilern in der flexiblen Schuleingangsphase der Grundschulen registriert. Sprich: Schüler kommen nicht nach zwei sondern nach drei Jahren in die dritte Klasse. Sie tauchen zwar in den Zahlen der Einschüler nicht auf – brauchen aber trotzdem Platz in der Schule.

Zahl der Verweiler und Zuzügler offen

Eine ungewisse Größe stellt für die Stadt derweil auch der Zuzug von Menschen dar: Bereits seit längerem hatte der Zuzug von jungen Familien aus Deutschland und aus dem Ausland zum Beispiel zum Studium in die Stadt für mehr schulpflichtige Kinder in Magdeburg gesorgt. Hinzu kommen nun auch Kinder aus Flüchtlingsfamilien. Mit Blick auf den Familiennachzug sei mit weiteren steigenden Schülerzahlen zu rechnen, heißt es seitens der Verwaltung.

In den kommenden Jahren sei mit einem Familiennachzug von 1300 Personen zu rechnen. Von diesen dürfte etwas mehr als die Hälfte minderjährig sein, was ebenfalls in der Schulplanung berücksichtigt werden müsse.

Bauprogramm hinkt Schülerzahl hinterher

Die Stadt reagiert mit neuen Schulen und der Reaktivierung alter Schulen auf die steigenden Schülerzahlen. Doch die werden schneller steigen als die Bauleute bauen. Und daher werde zunächst eine mittlere Klassenfrequenz mit 22 Schülern je Klasse nur schwierig umzusetzen sein, heißt es seitens der Verwaltung.

Quelle: Volksstimme.de