Pressemitteilung

Übergabe der ersten Aktions-Postkarten an den Bildungsausschuss des Landtags von Sachsen-Anhalt

Monika Hohmann, die neue Vorsitzende des Bildungsausschusses im Landtag empfängt Vertreter der Elternrat-Initiative “Bildung in Not” am 08.12.2017 um 09:30Uhr im Foyer des Landtags

Es rumort an den Schulen. Seit dem Start der Postkartenaktion am 25.11.2017 auf der Magdeburger Schulmesse sind Eltern aufgefordert, die Missstände an ihren Schulen zu dokumentieren. Zu diesem Zweck können die Eltern den Bedarf an ihrer Schule auf einer vorgedruckten Postkarte äußern.

In den knapp zwei Wochen seit Beginn der Aktion wurden etwa 3500 Eltern erreicht, davon haben sich ca. 2100 Eltern beteiligt. Diesen ersten Rücklauf wird die Elternrat-Initiative „Bildung in Not“ am 08.12.2017 an den Bildungsausschuss des Landtags übergeben. Damit will die Elternrat-Initiative Initiative „Bildung in Not“ entschieden und nachdrücklich die Forderungen der „Volksinitiative gegen den Mangel“ nach mehr Lehrern und Pädagogischen MitarbeiterInnen unterstützen und die Wichtigkeit der Forderungen unterstreichen.

Mit der Dokumentation des Mangels an unseren Schulen senden wir Eltern deutliche Signale aus den Schulen direkt in den Landtag von Sachsen-Anhalt.

Schule Anzahl an Postkarten
(Stand 06.12.2017)
FöS Erich Kästner, MD 42
FöS Regenbogen, MD 117
GS Alt Olvenstedt, MD 113
GS Am Brückfeld, MD 103
GS Am Elbdamm, MD 107
GS Am Glacis, MD 88
GS Am Nordpark, MD 151
GS Am Pechauer Platz, MD 149
GS Am Westring, MD 145
GS Buckau, MD 227
GS Leipziger Straße, MD 130
GS Rothensee, MD 119
GS Salbke, MD 162
GS Werner Nolopp, Aken 17
GS Westerhüsen, MD 112
Sekundarschule Ernst Wille, MD 267
Sekundarschule Fritz Heike, Gommern 77
Summe 2126

Bislang sind insgesamt 2126 ausgefüllte Postkarten bei uns eingegangen. Eltern fordern auf 90% dieser Postkarten mehr Lehrer, auf 68% mehr Pädagogische MitarbeiterInnen. 55% der Eltern, die eine Postkarte ausgefüllt haben, möchten kleinere Klassen, 46% möchten weniger Unterrichtsausfall. Einen Schulleiter wünschen sich 79% der Eltern an der GS Am Pechauer Platz MD sowie 60% der Eltern an der GS Rothensee MD. Auf 26% der Postkarten werden neue Lehrmittel gefordert.

Im unteren Teil unserer Postkarte haben Eltern die Möglichkeit, eigene Wünsche zu formulieren und Kommentare zu übermitteln.

Drei Notwendigkeiten werden besonders deutlich:

  1. Eltern fordern eine ausreichende Anzahl von Lehrern, Förderlehrern, Sprachlehrern und Pädagogischen MitarbeiterInnen,
    – damit SchülerInnen mit Förderbedarf inklusiv beschult werden können (Inklusion nicht nur dem Namen nach, sondern nutzbringend für die Betreffenden)
    – damit die Integration von Kindern mit Sprachhindernissen gelingt
    – um die permanente Überlastung der vorhandenen Lehrer aufzufangen
  2. Förderschulen müssen besser ausgestattet werden.
    Beispielsweise wünschen sich 99% der Eltern an der Regenbogenschule MD mehr Pädagogische MitarbeiterInnen. Mehr Klassenräume und Therapieräume sowie mehr Therapeuten werden dort ebenfalls schmerzlich vermisst.
  3. Die Förderung der Schulsozialarbeit durch den ESF (Europäischer Sozialfonds) läuft 2020 aus und muss dringend dauerhaft als Bestandteil in das Schulsystem integriert werden, um vielfältige Probleme im heutigen Schulalltag bewältigen zu können.
    Beispielsweise wird an der GS Buckau MD von vielen Eltern dringend ein Schulsozialarbeiter gewünscht.