Übergabe Postkarten an den Bildungsausschuss des Landtags am 25.01.2018
Termin: 25.01.2018, 08:45 Uhr im Landtag, Raum A016. Dort empfängt uns Monika Hohmann, die Vorsitzende des Bildungsausschusses im Landtag von Sachsen-Anhalt
Vor exakt zwei Monaten, am 25.11.2017 auf der Magdeburger Schulmesse, startete die Elternrat-Initiative „Bildung in Not“ eine Postkartenaktion. Seitdem dokumentieren Eltern von Schulkindern in Magdeburg und ganz Sachsen-Anhalt auf diesen Postkarten den Mangel und die Missstände an ihren Schulen. Mit der zweiten und letzten Übergabe von weiteren 2142 Postkarten aus über 24 Schulen heute an den Bildungsausschuss des Landtags senden wir Eltern deutliche Signale aus Sachsen-Anhalts Schulen direkt in den Landtag. Damit unterstützen wir die Forderungen der Volksinitiative „Den Mangel beenden“. Über 2000 Karten haben wir bereits am 08.12.2017 übergeben.
Im oberen Teil unserer Aktions-Postkarte konnten Forderungen nach bspw. mehr Lehrern, mehr pädagogischen Mitarbeitern oder nach weniger Unterrichtsausfall angekreuzt werden. Hier zeigt sich eine unterschiedliche Bedarfslage an weiterführenden Schulen im Vergleich zu Grundschulen. In Grundschulen (714 Karten) dominiert der Wunsch nach mehr Lehrern (85%), mehr pädagogischen Mitarbeitern (61%) und kleineren Klassen (51%). Eine eher untergeordnete Rolle spielen weniger Ausfall (38%) und neue Lernmaterialien (25%). Allerdings wird Unterrichtsausfall an Grundschulen für die Eltern oft nicht erkennbar, wenn aufgrund der bestehenden Betreuungspflicht versteckter Ausfall bspw. durch Klassenzusammenlegungen entsteht.
An weiterführenden Schulen (1367 Karten) werden ebenfalls mehr Lehrer (79%) und kleinere Klassen (44%) gefordert. Verstärkt im Fokus sind hier jedoch weniger Ausfall (52%) und neue Lernmaterialien (41%). Der Wunsch nach mehr pädagogischen Mitarbeitern (35%) ist sehr viel geringer ausgeprägt als an Grundschulen. 61 Karten erhielten wir aus Förderschulen, berufsbildenden Schulen und Schulen in freier Trägerschaft.
Im unteren Teil der Postkarte konnten Eltern eigene Anliegen übermitteln. Hier drei typische Beispiele aus den Rückmeldungen:
- Grundschule Barnstädt / Saalekreis:
„Unsere Schule läuft seit über zwei Jahren unterbesetzt. Stundenausfälle, Klassenzusammenlegungen (z.B. Sportunterricht mit 50 Schülern), Klassenaufteilungen, Streichungen jeglicher Kurse, Förderstunden … sind an der Tagesordnung. Lehrer im Vorbereitungsdienst werden wieder abgezogen um andere ‚Löcher’ zu stopfen.“
- Albert Einstein Gymnasium in Magdeburg:
Wir fordern mehr Lehrer und weniger Unterrichtsausfall! „Die Kinder haben eine Schulpflicht, dann muss auch für die Umsetzung gesorgt werden!!!“
- Grundschule in Groß Mühlingen / Salzlandkreis:
„Wir haben nur eine Klasse pro Klassenstufe und derzeit drei Lehrer auf vier Klassen. Die Schulzeiten wurden mittlerweile so angepasst, dass die Bus-Kinder ab Ankunft ca. eine viertel Stunde auf sich gestellt sind, bis die Schule öffnet.