Die freien Schulen in Sachsen-Anhalt fordern mehr Geld vom Land. Der Betrieb der Schulen stehe sonst infrage, so der Geschäftsführer der Saaleschule in Halle, Jochen Muhs. Laut Verfassung des Landes müsse der Betrieb aber gewährleistet sein.
MDR 01.02.2018, MH
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Die freien Schulen in Sachsen-Anhalt fordern mehr Geld vom Land. Gutachten von zwei Verfassungsrechtlern kommen zu dem Schluss, dass die Schulen in freier Trägerschaft nicht verfassungsgemäß ausgestattet sind: Sie werden benachteiligt. In der Verfassung des Landes stehe, dass der Betrieb freier Schulen zu gewährleisten sei, sagte der Geschäftsführer der Saaleschule in Halle, Jochen Muhs, MDR SACHSEN-ANHALT. Und “gewährleisten” heiße nicht, Abstriche bei Lohn, Gehalt oder Ausstattung machen zu müssen.
Etwa 25.000 der ungefähr 240.000 Schüler in Sachsen-Anhalt besuchen eine Schule in freier Trägerschaft. “Wir bekommen pro Schüler und Jahr vom Land ungefähr 5.000 Euro”, sagte Muhs. Das seien nur etwa 55 Prozent von dem, was das Land jährlich für einen staatlichen Schüler ausgebe. “Von dem, was wir hier einnehmen, haben wir nicht nur unsere Lehrer zu bezahlen und den Unterricht zu organisieren und abzusichern, sondern wir müssen ja auch noch für das Gebäude, Grundstück und alles, was drumherum noch anfällt, aufkommen”, so Muhs. Es drohten jedoch in diesem Jahr “massive Kürzungen” der Finanzhilfe; der Betrieb der freien Schulen stehe infrage.
Offener Brief an Landesregierung
In Halle haben sich deshalb am Mittwochabend Eltern, Lehrer und Vertreter freier Schulen getroffen. In einem offenen Brief an Bildungsminister Marco Tullner (CDU) und Ministerpräsident Reiner Haselhoff (CDU) fordern sie ein klares Umdenken.