Das kürzlich gegründete Bündnis „Schulsozialarbeit dauerhaft verankern“ wird ab sofort bei der Bevölkerung um Unterstützung werben. Mit der Sammlung möglichst vieler Unterschriften sollen die Bedeutung und der Wert der Schulsozialarbeit den politisch Verantwortlichen nochmals veranschaulicht werden. Die Aktion wird bis zum 15. April 2019 laufen. Danach sollen die Unterschriften der Landesregierung übergeben werden.
Eltern-Initiative lässt nicht locker
Mehr als 6000 Unterschriften hat die Eltern-Initiative “Pro Schulsozialarbeit” gesammelt. Entstanden ist sie in Klötze.
Volksstimme 22.11.2018 – Markus Schulze
Klötze l Nur noch bis zum 31. Juli 2020 ist die Schulsozialarbeit in Sachsen-Anhalt finanziell abgesichert. Danach läuft die EU-Förderung aus. Als Nicole Baumann, Vorsitzende des Elternrates an der Klötzer Sekundarschule, davon bei einer Versammlung in Salzwedel erfuhr, gründete sie mit Gleichgesinnten die Eltern-Initiative (EI) „Pro Schulsozialarbeit“. Diese kämpft für ein Fortbestehen der Schulsozialarbeit über 2020 hinaus. Bei einer Info-Veranstaltung am 29. Oktober in der Klötzer Sekundarschule wurde eine Unterschriftensammlung gestartet. Am Mittwoch erfolgte in der Evangelischen Familienbildungsstätte (EFA) in Klötze die Auszählung.
„Bisher sind über 6000 Unterschriften zusammengekommen“, informierte Doreen Schulz von der Netzwerkstelle Schulerfolg. „Der Rücklauf war enorm, der Briefträger mag mich nicht mehr“, scherzte Eva Baucke von der Eltern-Initiative. Besondere Anerkennung sprach sie den „extrem fleißigen Grundschulen“ aus. Ein Dankeschön ging aber auch an alle anderen Beteiligten, etwa die Caritas oder das Deutsche Rote Kreuz. Um Mithilfe wurden Schulen und Verbände in ganz Sachsen-Anhalt gebeten. Die Unterschriftenlisten lagen zudem in etlichen Geschäften in Klötze aus. Weiterhin warb die Eltern-Initiative bei diversen Veranstaltungen, wie zuletzt beim großen Halloween-Fest in Kunrau, für ihr Anliegen. Sogar aus Niedersachsen gab es Rückmeldungen. Die Unterschriftensammlung soll fortgesetzt werden. „Viele Schulen baten um Verlängerung“, berichtete Nicole Baumann, die als „Herz und Seele“ der Eltern-Initiative gilt.
Wie stehts um die Schulen in Sachsen-Anhalt?
Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner und Gewerkschaftschefin Eva Gerth haben sich zum Schlagabtausch getroffen.
Volksstimme 22.11.2018 – Alexander Walter
Magdeburg l Bessert sich der Lehrermangel in den Schulen oder bewegt sich zu wenig? Sind Seiteneinsteiger eine Alternative? Ist es zumutbar, Kollegen Überstunden vorzugsweise auszuzahlen, auch wenn viele Lehrer überlastet sind? Gut ein Jahr nach einer Volksinitiative für mehr Lehrer haben sich Bildungsminister Marco Tullner (CDU) und Gewerkschaftschefin Eva Gerth getroffen. Ein Streitgespräch.
Herr Tullner, Opposition und Gewerkschaften hatten vor Schuljahresbeginn die schlechteste Unterrichtsversorgung vorhergesagt, die es im Land je gab. Wo stehen wir heute?
Marco Tullner: Wir sind in Zeiten des Lehrermangels angekommen, das bestreitet niemand. Das spiegelt sich in der Unterrichtsversorgung wider. Ich wage aber die Prognose, dass wir heute auf einem ähnlichen Niveau liegen wie zu Schuljahresbeginn – also bei 99,4 Prozent, vielleicht 99,1. Die Unterrichtsversorgung ist auf kritischem, aber stabilem Niveau. (103 Prozent wären nötig, um den vorgeschriebenen Unterricht abdecken zu können, Anm. d. Red.)
Eva Gerth: Es ist das Schuljahr mit der historisch schlechtesten Unterrichtsversorgung. Das muss man so deutlich sagen. Und ich denke, wir liegen noch unterhalb der 99 Prozent. Auch deshalb, weil die angekündigten 1000 Einstellungen für dieses Jahr so nicht gekommen sind.
Sparkurs im Vorbereitungsdienst für angehende Lehrer*innen
Seit Jahren wird im Vorbereitungsdienst das Betreuungsverhältnis verkürzt, um Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst frühzeitiger zur Deckung der Unterrichtsversorgung einzusetzen. Der Grundschulverband startet mit der GEW zusammen gerade eine Initiative, die das Land auffordern soll, die eingeführten Veränderungen zu prüfen und ggf. zurückzunehmen. Bitte unterstützen Sie die Initiative mit Ihrem Namen, sofern Sie das Anliegen teilen:
Link zur Initiative und zur Teilnahme
Bitte verbreiten Sie den Link auch an Interessierte: Abstimmen kann jede*r, der oder dem die Bildung im Land am Herzen liegt und das Anliegen teilt.
Klassen-Kampf in Magdeburg
Immer mehr Erstklässler besuchen die Magdeburger Schulen. Eine Erhebung ergab, dass die Zahl der Einschüler 2019 die Prognose übertrifft.
Volksstimme 26.10.2018 – Martin Rieß, Foto Peter Steffen/dpa
Magdeburg l Die Zeiten, dass wegen zu geringer Schülerzahlen in Magdeburg Schulen dichtmachen müssen, sind zumindest vorerst vorbei. Mit Blick auf die Zahl der in Magdeburg geborenen Kinder ist schon jetzt klar, dass der Bedarf an Unterrichtsräumen in den Schulen auch in den kommenden Jahren hoch bleiben wird.
Mehr noch: Die Prognosen zur Zahl der Einschüler werden immer wieder übertroffen. Inzwischen hat die Stadtverwaltung Magdeburg die bis vor kurzem gültige Einschätzung für das Schuljahr 2019/20 nach oben korrigiert.
Experten rechnen mit 2183 Abc-Schützen
In den letzten Schätzungen für die Zahlen der Einschüler lag die Verwaltung bei 2094 Mädchen und Jungen, die im kommenden Jahr die ersten Klassen besuchen werden. Inzwischen gehen die Experten aber von 2183 Kindern aus.
Nach jetzigem Stand vom Oktober 2018 stehen aber nur 2136 Plätze in den ersten Klassen zur Verfügung. Damit ergibt sich ein zusätzlicher Bedarf von 47 Plätzen. Die Lösung für das Platzproblem an den Grundschulen Magdeburgs: An einigen Schulen werden mehr erste Klassen eröffnet als ursprünglich geplant.
Personalmangel an Schulen Laute Warnung: „Druck auf die Lehrer steigt“
Eine Initiative gegen den Mangel an Pädagogen mobilisierte Zehntausende. Gewerkschaftschefin Eva Gerth spricht über ein mögliches Volksbegehren.
Mitteldeutsche Zeitung 05.11.2018; Foto: imago/photothek
Magdeburg – Dieses Bündnis vereint Lehrer, Eltern, Politiker, Gewerkschaften: Die Volksinitiative „Den Mangel beenden“ versteht sich als Alarmmelder für das Schulsystem im Land. Mit zehntausenden Unterstützern schaffte es das Bündnis bis in den Landtag, forderte mehr Lehrer gegen den Personalmangel.
Doch führende Köpfe zeigen sich nun vom Resultat enttäuscht – und erwägen ein Volksbegehren, also einen eigenen Gesetzentwurf. MZ-Redakteur Jan Schumann sprach mit Eva Gerth, Landeschefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).
Für Ihre Volksinitiative konnten sie 77.000 Menschen mobilisieren, sie haben es bis ins Parlament geschafft. Was wollen Sie mit einem möglichen Volksbegehren jetzt noch erreichen?
Eva Gerth: Wir haben eine Verpflichtung weiterzumachen, denn aus meiner Sicht werden wichtige Forderungen nicht umgesetzt: zum Beispiel, dass Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst schon in der Ausbildung eine Einstellungszusage bekommen. Es gibt auch noch keine Ersatz-Einstellungen für langzeiterkrankte Lehrer und Kollegen in Elternzeit. Das betrifft nach unseren Zahlen aktuell 600 bis 800 Lehrer im Land.
weiterlesen …Personalmangel an Schulen Laute Warnung: „Druck auf die Lehrer steigt“
Petition gestartet
Eltern fordern mehr finanzielle Unterstützung für Schulen in freier Trägerschaft vom Land Sachsen-Anhalt
Noch bis zum 05.04.2018 haben Eltern aus Sachsen-Anhalt die Möglichkeit, sich an einer Online-Petition zu beteiligen. Ziel ist die bessere finanzielle Unterstützung von Schulen in freier Trägerschaft in Sachsen-Anhalt. Diese Petition wurde u.a. vom Förderverein des Elisabeth-Gymnasiums in Halle und der Grundschule St. Mechthild in Magdeburg initiert.
500000 Stunden Unterrichtsausfall in Sachsen-Anhalt
Kleine Anfrage an die Landesregierung zu Ausfallstunden an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen des Landes Sachsen-Anhalt
Volksstimme 10.02.2018
Magdeburg l An Sachsen-Anhalts Schulen sind im vergangenem Schuljahr mehr als 493000 Stunden ausgefallen. Das geht aus der Antwort des Bildungsministeriums auf eine kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten Andreas Mrosek hervor. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Wert um 80000. Am stärksten betroffen waren Grundschulen (+20000). „Fast eine halbe Million Ausfallsunden sind völlig inakzeptabel“, sagte Mrosek. Die Kenia-Koalition sei weder willig noch fähig, das Problem zu lösen. Mit Klassenzusammenlegungen und weiteren Maßnahmen (z.Bsp. Aufgaben, Videos) erhöht sich die Zahl noch einmal: Mehr als 766000 Stunden konnten 2016/17 nicht regulär vertreten werden. Die Linke spricht von immer neuen Rekorden.
Das Ministerium räumt Probleme ein: „Die Situation ist schwierig“, sagte ein Sprecher. Gründe seien steigende Schülerzahlen sowie eine erhöhte Zahl an Langzeiterkrankungen. Allerdings habe das Land längst gegengesteuert. So würden so viele Lehrer eingestellt wie nie. Ausfälle würden mit Vertretungsstellen kompensiert, Lehrer arbeiten freiwillig mehr.
Nur eine von sechs Stellen besetzt
Lehrerstellen: Für Zerbst konnte gerade mal eine von sechs Stellen besetzt werden. Eine Nachausschreibung soll folgen.
Volksstimme 09.02.2018 – Arlette Krickau
Zerbst l Die Lehrersuche in Zerbst ist milde formuliert bisher bescheiden gelaufen. Das Schulverwaltungsamt Sachsen-Anhalt formuliert es anders – wesentlich hoffnungsreicher: „Die Stellenausschreibung ist noch nicht abgeschlossen.“
Mehrere Bewerber
Der aktuelle Stand verrät aber wenig hoffnungsvolles: Es waren insgesamt sechs Stellen an allgemeinbildenden Schulen in Zerbst und den Ortsteilen ausgeschrieben. Bis Dezember war Zeit sich zu bewerben in allen Schulformen, die Zerbst zu bieten hat: Grundschule, Förderschule, Sekundarschule und Gymnasium. Nach Stand im Januar gab es für jede der Stellen mehrere Bewerber. Lediglich eine Stelle konnte aber zum jetzigen Zeitpunkt schon als besetzt vom Schulverwaltungsamt gemeldet werden.